Studienauftrag für Perronzugang Margarethen und neue Margarethenbrücke

Die SBB und der Kanton Basel-Stadt haben am 12. Dezember 2023 ein Selektionsverfahren für die Weiterentwicklung der Projekte «Perronzugang Margarethen» und «neue Margarethenbrücke» ausgeschrieben. Die Teams, welche den Zuschlag erhalten, sollen in Abstimmung mit SBB und Kanton eine überzeugende Lösung für die beiden Bauwerke finden. Die jurierten Endergebnisse sollen im Frühling 2025 vorliegen.

Bund, Kanton und SBB wollen im Westen des Bahnhofs Basel SBB den Zugang zu Bahn- und städtischem Nahverkehr ausbauen. Einerseits verschiebt die SBB im Auftrag des Bundes die Halteorte der Züge künftig mehr nach Westen und entlastet dadurch auch die Hauptpasserelle. Andererseits will der Kanton Basel-Stadt bei der Markthalle einen Umsteigeknoten für den öffentlichen Verkehr realisieren. Via diesem können Fahrgäste schnell und bequem vom Zug aufs Tram umsteigen – und umgekehrt. Damit soll mittelfristig auch der Centralbahnplatz entlastet werden. 

Zwei Grossprojekte sind dazu in Planung und verbinden diese beiden Ziele: der Perronzugang Margarethen und ein Neubau der Margarethenbrücke. Der Perronzugang Margarethen erschliesst mit einer Personenbrücke parallel zur Margarethenbrücke alle Perrons, welche dazu teils verlängert werden. Die neue Margarethenbrücke schafft die nötigen Voraussetzungen für den Ausbau des Tramverkehrs und einer besseren Entflechtung von Velo- und Strassenverkehr.   

Ausschreibung Studienauftrag: zwei Projekte, eine eng aufeinander abgestimmte Lösung

Für diese beiden Projekte haben die SBB und der Kanton Basel-Stadt am 12. Dezember 2023 ein Selektionsverfahren zur gemeinsamen Weiterentwicklung öffentlich ausgeschrieben. Die Publikation dieser sogenannten «Präqualifikation» nehmen sie via simap.ch vor, der elektronischen Plattform für das öffentliche Beschaffungswesen. Gesucht werden rund fünf Teams, bestehend aus Fachleuten aus den Bereichen Architektur, Planung und Engineering. Die Teams, welche den Zuschlag erhalten, sollen ab Frühling 2024 im Rahmen eines Studienauftrags in regelmässiger Abstimmung mit SBB und Kanton eine gemeinsame Lösung für die beiden Bauwerke finden. Im Frühling 2025 sollen sodann die jurierten Endergebnisse vorliegen. Diese sollen verkehrlich, städtebaulich, architektonisch, ingenieurtechnisch und denkmalschützerisch überzeugen.  

Grundsätzlich sollen sich die beiden Projekte unabhängig voneinander, modulartig realisieren lassen. Ziel der SBB und des Kantons Basel-Stadt ist es jedoch, sie wenn immer möglich gemeinsam umzusetzen. Dies, trotz der Unterschiede bezüglich Planungstand, bereitstehender Gelder und Finanzierungsquellen. Mit dem Bund als wichtigstem Auftrag- und Geldgeber für beide Projekte ist diese Zielsetzung abgestimmt.  

Perronzugang Margarethen: die zusätzliche Personenbrücke mit Zugang zu allen Perrons

Das Projekt Perronzugang Margarethen beinhaltet eine 16,5 Meter breite, statisch unabhängige Personenbrücke. Sie wird auf der Ostseite der Margarethenbrücke liegen, direkt an diese angrenzen und alle Perrons mit Treppen, Rolltreppen und Doppelliften erschliessen. Dazu sind umfangreiche Anpassungen der Gleis- und Perronanlage der SBB nötig. Ziel ist, dass Reisende sowie Passantinnen und Passanten auch künftig sicher und pünktlich an ihr Ziel gelangen. Auftrag und Geldgeber des Projekts ist der Bund im Rahmen des Ausbauschritts 2035. Diesen hat das Schweizer Parlament 2019 genehmigt.

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Der Perronzugang Margarethen: Das Projekt erschliesst die verlängerten Perrons mit Treppen, Rolltreppen und Doppelliften. / Quelle: SBB CFF FFS

Das Projekt befindet sich aktuell in der Planungsphase «Vorprojekt». Frühestmöglicher Baubeginn für den Perronzugang Margarethen ist aus heutiger Sicht 2031, früheste Inbetriebnahme 2037. Die aktuelle Kostenprognose für das Projekt beläuft sich auf rund 160 Millionen Franken. Weitere Informationen zum Perronzugang Margarethen finden Sie auf der Projektseite «Basel West».  

Neue Margarethenbrücke: das Ersatzbauwerk mit Ausbauten für Tram- und Veloverkehr

Die bestehende Margarethenbrücke muss ersetzt werden. Gründe sind einerseits ihr baulicher Zustand und die Anforderungen des langfristigen Bahnausbaus. Andererseits will der Kanton Basel-Stadt, dass künftig eine sichere und komfortable Veloverbindung über die Brücke führt. Zudem soll die Tramhaltestelle so ausgestaltet sein, dass alle stufenlos ein- und aussteigen können. Das führt dazu, dass die Brücke künftig deutlich breiter sein wird. Zudem sieht der Kanton zusätzliche Veloabstellanlagen beidseits der Brückenzugänge vor. Aus all dem resultieren vielfältige Anforderungen bezüglich der Verkehrsflüsse, dem Tragwerk und der Integration der neuen Brücke in den Stadtraum.

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Die neue Margarethenbrücke: Die Brücke wird breiter, verfügt neu über eine barrierefreie Tramhaltstelle sowie eine sichere und komfortable Veloquerung. / Quelle: SBB CFF FFS

Die heutige Brücke ist im Eigentum der SBB. Aktuell befindet sich das Projekt in der sehr frühen Planungsphase «Vorstudie». Die Kosten für den Neubau dürften sich auf einen niedrigen bis mittleren, dreistelligen Millionenbetrag belaufen. Die nötigen Bundesgelder zur Finanzierung des Ersatzbaus und die Gelder zur Finanzierung der zusätzlichen Anforderungen des Kantons bezüglich Tram- und Veloverkehr sind noch nicht gesprochen. Weitere Informationen zur neuen Margarethenbrücke im Kontext des Studienauftrags finden Sie auf der Projektseite «Basel West».

Entwicklungskonzept Stadtraum Bahnhof SBB und Vorstudie BaSNo: Die Grundlagen für den Ausbau des städtischen Umfelds

Der Kanton Basel-Stadt hat von 2018 bis 2020 das Entwicklungskonzept Stadtraum Bahnhof SBB erarbeitet, vernehmlasst und genehmigt. Auf dieser Grundlage gab der Kanton 2021 die Vorstudie «Basel Bahnhof SBB Nord», kurz «BaSNo» in Auftrag. Deren zentrale Themen sind die Entlastung des Centralbahnplatzes, zusätzliche Bahnzugänge im Norden und im Westen, via welchen die Fahrgäste schnell und bequem auf Trams und Busse umsteigen können, aufgewertete Stadt- und Grünräume sowie eine bessere Verbindung zur Innenstadt für Fuss- und Veloverkehr. Der neue Umsteigeknoten bei der Markthalle soll mittelfristig den Centralbahnplatz entlasten und als weitere Schnittstelle zwischen Bahnhof und Innenstadt zu einem wichtigen öffentlichen Raum entwickelt werden. Gemäss Erkenntnissen aus der Vorstudie BaSNo ist die Margarethenbrücke auch ein massgeblicher Baustein für die städtische Gesamtentwicklung. Weitere Informationen zum Entwicklungskonzept Stadtraum Bahnhof SBB finden Sie auf der Stadt Basel Webseite «Städtebau & Architektur – Stadtraum Bahnhof SBB».

SBB Sofortmassnahmen Margarethenbrücke: Reduktion der Einschränkungen bis Ende März 2024  
Bei der bestehenden Margarethenbrücke sind die Arbeiten der SBB für die sechs provisorischen Stützenreihen auf Kurs. Das Bauteam hat die Hauptarbeiten am 18. September 2023 aufgenommenen und wird diese am 20. Dezember 2023 abschliessen. Gleichzeitig erarbeitet die SBB das Sensoren-basierte Überwachungskonzept und wird es mit den zuständigen Behörden abstimmen. Von Mitte Januar bis Mitte Februar 2024 werden die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) Gleisarbeiten auf Seite Stadtzentrum vornehmen. Diese ursprünglich für einen späteren Zeitpunkt geplanten Bauarbeiten werden vorgezogen, sodass sie noch während der Sperrung der Margarethenbrücke durchgeführt werden können. Ab Februar 2024 wird die SBB das Überwachungssystem fertig installieren, die provisorischen Stützen hochpressen und das System kalibrieren. Spätestens Ende März 2024 sind somit die Voraussetzungen geschaffen, um die seit Mitte 2023 bestehenden Einschränkungen zu reduzieren.

– Weitere Informationen zu den Sofortmassnahmen finden Sie auf der SBB-Webseite «Sofortmassnahmen Margarethenbrücke».

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Text-QuelleSBB CFF FFS
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